Wie die Spaziergänge mit deinem Hund durch Fußarbeit entspannter werden.
Spazierengehen mit dem Hund – für viele eine tägliche Pflicht, die oft nicht die gewünschte Entspannung mit sich bringt. Die Leine ist straff, der Hund zieht, springt Autos hinterher oder kläfft andere Hunde an. Statt frischer Luft und Ruhe gibt’s oft Schulterverspannungen, blanke Nerven und das ständige Gefühl, gleich wieder eingreifen zu müssen. Dabei hast du dir doch genau das Gegenteil gewünscht: gemeinsame Zeit, in der du mit deinem Hund einfach durchatmen kannst.
Aber was wäre, wenn du deinen Hund in solchen Situationen ganz einfach in den Autopilot holen könntest, sodass dein Hund ganz selbstverständlich neben dir läuft – ruhig, entspannt und aufmerksam?
Entspannt in stressigen Situationen - dank Fußarbeit auf Autopilot - Foto Copyrights Marcus Lockhoff
Die Lösung: Fußarbeit auf Autopilot. Keine Gewalt, keine Leckerliflut, keine ständigen Wiederholungen von Kommandos. Sondern echte Orientierung, klare Führung – und ein Hund, der sich sicher fühlt, und der von sich aus bei dir bleiben möchte.
Und das Beste daran? Fußarbeit ist leicht umzusetzen! Du brauchst kein Trainingsgelände, keine Geräte, keine festen Zeiten. Nur dich, deinen Hund und eine besondere Leine, die deinem Hund signalisiert, dass die Fußarbeit jetzt losgeht. Du kannst die Übungen ganz einfach in deinen täglichen Spaziergang integrieren, anstatt noch extra Trainingszeit in deinem ohnehin vollgestopften Tag unterbringen zu müssen.
Damit dein Hund den Autopilot wirklich verstehen und verinnerlichen kann, brauchst du ein System, mit dem ihr die Fußarbeit trainieren könnt.
Die 5-Schritte-Methode – So lernt dein Hund Fußarbeit auf Autopilot
Hundetrainerin Susanne Reinke von der Online-Dummy-Hundeschule Jagdfieber hat eine klare, strukturierte Methode entwickelt, mit der du deinem Hund die Fußarbeit beibringst – mit Spaß, System und sichtbarem Fortschritt.
Die 5-Schritte-Methode der Hundeexpertin Susanne Reinke von der Online-Hundeschule Jagdfieber Copyright Susanne Reinke | Hundeschule Jagdfieber
Für die ersten drei Schritte benötigst du ein Start- und Endritual, da du erst ab Schritt 4 die Grundstellung in die Fußarbeit integrierst. Das heißt, dass deine Fußarbeit immer mit dem Startsignal beginnt, dann die Lernphase folgt, und schließlich das Endritual verwendet wird, um deinem Hund zu signalisieren, dass das Training abgeschlossen ist.
Schritt 1: Die Fuß-Position finden
Dein Hund lernt, sich selbstständig in die richtige Position zu bringen – dicht an deinem Bein. Übungsziel: 20 Schritte in gleichbleibender Position.
Schritt 2: Das Fuß-Signal etablieren
Jetzt führst du das Wortsignal „Fuß“ ein. Du belohnst gezielt und korrigierst, wenn nötig. Übungsziel: etwa 3 Minuten.
Schritt 3: Verleitungen steigern
Jetzt wird’s spannend: Dein Hund bleibt in Position, obwohl um ihn herum mehr passiert. Kinder, Fahrräder, Hunde – dein Hund bleibt bei dir. Übungsziel: etwa 10 Minuten.
Wenn du diese drei Schritte erfolgreich durchlaufen hast, setzt bei den meisten Hunden bereits der Autopilot ein und sie laufen gerne und entspannt neben dir. Völlige Sicherheit herrscht dabei aber noch nicht, weshalb du jetzt mit den letzten beiden Schritten dafür sorgen kannst, dass dein Hund den Autopilot langfristig verinnerlicht und sicher beherrscht.
Schritt 4: Grundstellung integrieren
Ab jetzt fällt das Start- und Endritual weg. Du integrierst erstmals die Grundstellung in dein Training und konzentrierst dich voll auf die Kombination von korrekter Fußarbeit und Grundstellung.
Schritt 5: Alltagstauglich machen
Der letzte Schritt begleitet euch ein Leben lang: Du integrierst die Fußarbeit in deinen Alltag und deine täglichen Spaziergänge. Aus Übung wird Gewohnheit. Dein Hund bleibt ganz automatisch bei dir, egal welche Verleitung auf ihn zukommt.
Herzlichen Glückwunsch, dein Hund kann den Autopilot!
Wichtig: Achte darauf, dass du die einzelnen Schritte nacheinander erfolgreich mit deinem Hund umsetzen kannst, bevor du zum nächsten Schritt übergehst. Dabei beginnst du mit einer sehr niedrigen Verleitung und steigerst diese bei jedem Schritt ein bisschen. Falls die Verleitung zu hoch ist, gehst du einfach nochmal einen Schritt zurück, bei zu niedriger Verleitung gehst du wieder einen Schritt nach vorn.
Grundstellung Fußarbeit (ab Schritt 4 in der 5-Schritte-Methode) Foto Copyrights Marcus Lockhoff
Wenn du dir schöne Spaziergänge wünschst – mit einem Hund, der bei dir bleibt, sich sicher fühlt und auf dich hört, egal was da gerade auf euch zukommt – dann ist strukturierte Fußarbeit dein Schlüssel. Dafür brauchst du weder Gewalt noch ständige Kontrolle, sondern Geduld und Klarheit, damit dein Hund dir vertrauen kann. Der nächste Spaziergang steht bestimmt schon vor der Tür - probier es doch einfach mal aus!
Webseite Online-Hundeschule Jagdfieber: https://www.hundeschule-jagdfieber.de/
Freebie für Tierspiegel.de-Leserinnen: https://www.hundeschule-jagdfieber.de/checkliste
Die Autorin Susanne Reinke
Copyright Susanne Reinke | Hundeschule Jagdfieber
Susanne Reinke ist Gründerin der Online-Hundeschule Jagdfieber, die sich auf Dummytraining und Fußarbeit spezialisiert hat. 2014 gründete sie Jagdfieber in Lüneburg, bevor sie 2018 mit ihrer Familie und ihren zwei Tollern nach Kanada auswanderte und das Konzept von dort aus erfolgreich digitalisierte. Heute begleiten sie und ihr Team Hundebesitzerinnen im gesamten DACH-Raum mit einem einzigartig strukturierten Trainingsansatz – praxisnah, individuell und alltagsorientiert. In ihrem Podcast "Dummy & Co" gibt sie in wöchentlich erscheinenden Episoden Tipps und Erklärungen rund um das Thema Dummytraining, getreu ihrem Motto: "Dummy kann jede".
Fotocredits:
Fotos mit Hund: Copyright Marcus Lockhoff
Fotos Die 5-Schritte-Methode + Autorinnenfoto: Copyright Susanne Reinke | Hundeschule Jagdfieber
Text: Susanne Reinke