Seit 25 Jahren eine Institution für Pferdebegeisterte - Gestüt Sax Arabians
Ostern 30. März 2013 - Die Fahrt war abwechslungsreich. Schneeverwehungen und überfrierende Glätte wichen Streckenabschnitten, auf denen einem die Sonne lachte und kurz den Gedanken an Frühling weckte, nur, um wenige Minuten später wieder von der nächsten grauen Wolkenwand verschluckt zu werden, die Regen oder Schnee bescherte. Ostern erlebten in diesem Jahr viele kalt, nass und grau, oder gar versunken im Schnee. Wer den Weg jedoch nicht scheute, konnte zumindest am Samstag etwas Farbe und Heiterkeit in sein Leben zaubern. Reinhard und Monika Sax hatten, gemeinsam mit ihrem Team, wieder zur alljährlichen Osterpräsentation bei Sax Arabians eingeladen.
70 km nördlich der Landeshauptstadt München und nur 10 km entfernt von der Stadt Landshut bietet die stilvoll angelegte Gestütsanlage mit Wohngebäuden und großzügigen Stallungen, umgeben von ca. 50 Hektar Koppeln, seit 1988 ein Zuhause für mehr als 100 Vollblutaraber. Und es galt an diesem Tag nicht nur die Tradition zu pflegen, Araberfans das Osterfest mit der Vorführung der Gestütspferde zu versüßen, sondern auch, ein Jubiläum zu feiern. Reinhard Sax erfüllte sich seinen Lebenstraum, eine Vollblutaraberherde - Schimmel, Braune, Füchse und Rappen - auf weit angelegten Koppeln, und begann vor nunmehr 25 Jahren mit der Zucht arabischer Vollblutpferde. Die Basis bildeten damals arabische Pferde russischer Blutlinien, die sich mit jedem folgenden Fohlenjahrgang in ihrer Qualität weiter entwickelten, was nicht zuletzt der Einbindung verschiedener, interessanter Hengste und Mutterstuten aus vorwiegend ägyptischen und spanischen Linien und dem guten Gespür des Züchters, Herrn Sax, zu verdanken ist. Mittlerweile kann man in dem privaten Gestüt bereits Pferde aus durchschnittlich bis zu sage und schreibe vier Generationen eigener Zucht bewundern.
Den größten Erfolg, und wohl immer noch eine ganz besondere Freude für Reinhard Sax, bereitete ihm die 1998 geborene Stute Essteema (Essteem x Menascha v. Menes), beschrieben in Fachzeitschriften als Triple-Crown "Plus" Sieger und Araber des Jahres 1999! Sie war die erste, dreifache "Königin" in Folge in der Geschichte der Vollblutaraberschauen - All Nations Cup Champion in Aachen (Deutschland), European Champion in Verona (Italien) und World Champion in Paris (Frankreich).
Essteema durfte somit bei der Präsentation auch nicht fehlen und zeigte sich mit ihrem gerade mal sechs Tage jungen, außergewöhnlichen Hengstfohlen von Al Justice (WH Justice x Milena v. Ibn Narav), welches Herr Sax voller Stolz behutsam durch die Bahn führte. Die Ehre, die Veranstaltung zu eröffnen, gebührte jedoch einem der lebenden Beweise für diesen Ehrentag, der fast 25-jährigen, internationalen Multi-Championesse Marenga (Menes x Marei v. Kilimandscharo). Umgeben von den Schautrainern des Gestüts, Simon Kelly und Sebastian Hanß, löste sie in der festlich, mit Fahnen geschmückten Reithalle Erstaunen und Bewunderung bei den Zuschauern aus, die wieder zahlreich (geschätzte 500 Besucher) erschienen waren.
Neben diesen ehrwürdigen Damen wurden weitere ausgewählte Zuchtpferde des Gestüts an der Hand beziehungsweise im Freilauf gezeigt. Darunter Vererber und Champions wie zum Beispiel Al Milan (Al Lahab x Milena), seine Söhne Monopol Ibn Al Milan (a.d. Monah v. Vympel) und Al Marid (a.d. Bafra B v. El Nabila B), sowie sein Halbbruder Al Justice (v. WH Justice) und der russisch gezogene Fuchs Meshan Ibn Kubinec (Kubinec x Menascha v. Menes), der vor allem durch sein enormes Bewegungspotenzial zu beeindrucken wusste. Zuchtstuten, teils mit Fohlen bei Fuß, und Nachwuchs aus den jeweiligen Stutenfamilien rundeten das Bild ab und gaben einen Einblick in das Erfolgskonzept der Zucht.
Krönender Abschluss war der emotional für den Betrachter immer wieder aufs Neue bewegende Auftritt des Publikumslieblings Marshan (Meshan Ibn Kubinec x Marni v. Windsprees Mirage), der von seinem Trainer und wahrscheinlich größten Fan, Simon Kelly, spielerisch angeleitet wurde, den Zuschauern seine Talente und Vorzüge auf vier und zwei Beinen darzubieten. Mit einem finalen Bild bedankte sich das gesamte Team bei den Besuchern für ihr Erscheinen und lud zu Speis und Trank bei zünftiger Blasmusik ein. Sicher bekundeten viele auch in einem persönlichen Gespräch ihren Dank, dennoch sprach der folgende Beifallssturm für sich. Wer also bislang noch nicht zur Osterpräsentation bei Sax Arabians vorbeigeschaut hat, sollte sich diesen Termin spätestens im nächsten Jahr nicht mehr entgehen lassen!