Die wohlmeinende Umschreibung "Ups-Wurf" kaschiert in vielen Fällen nichts anderes als eine große Verantwortungslosigkeit.
TIERETHIK. Ein „Ups-Wurf“ klingt niedlich nach einem unverhofften Zwischenfall. Doch wenn ungeplante Hundewelpen systematisch zur schnellen Geldeinnahme genutzt werden, verurteilen Tierschützer und Ethiker dieses Vorgehen scharf. Hier trifft grobe Fahrlässigkeit der Halter auf eine Haltung, die Tiere als bloße Ware betrachtet.
Die wohlmeinende Umschreibung "Ups-Wurf" kaschiert in vielen Fällen nichts anderes als eine große Verantwortungslosigkeit. Wer unkastrierte Hunde hält, ist in der Pflicht, einen ungewollten Deckakt strikt zu verhindern. Ein tatsächliches Versehen mag vorkommen, doch die Tierschutzperspektive ist klar: Jeder ungewollte Wurf trägt zur Überpopulation bei und verlängert das Leid unzähliger Hunde in Tierheimen.
Die wohlmeinende Umschreibung "Ups-Wurf" kaschiert in vielen Fällen nichts anderes als eine große Verantwortungslosigkeit. Foto: KI generiert mit Gemini
Die Gefahren der Kommerzialisierung
Das ethische Problem eskaliert, sobald diese ungeplanten Welpen zur "Geldmaschine" werden. Dies ist der Punkt, an dem die Handlungen der Halter das Merkmal des Vermehrertums annehmen – mit gravierenden Folgen für die Tiere:
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Fehlende Eignungsprüfung: Im Gegensatz zu seriösen Züchtern, die auf Gesundheitstests und Wesensmerkmale der Elterntiere achten, fehlt bei der Kommerzialisierung von "Ups-Würfen" diese grundlegende Kontrolle. Das Risiko für Erbkrankheiten und Verhaltensmängel bei den Welpen steigt massiv.
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Mangelnde Sachkunde: Das Hauptziel ist der Profit, nicht die Qualität der Aufzucht. Die Betreuungspersonen verfügen oft nicht über die notwendige Sachkunde für die lebenswichtige Sozialisierungsphase der Welpen. Eine mangelhafte Prägung kann zu massiven Verhaltensproblemen im späteren Leben der Hunde führen.
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Tierwohl versus Gewinn: Die Profitorientierung führt häufig zu Einsparungen bei der medizinischen Versorgung (Impfungen, Entwurmung) und den Haltungsbedingungen. Das Wohl von Hündin und Welpen wird dem schnellen Gewinn untergeordnet – ein klarer Verstoß gegen den Tierschutzgedanken.

Ich heiße Ups und sitze im Tierheim. Ein anderer UPs sitzt NOCH auf dem warmen Sofa. Foto: KI generiert mit Gemini
Fazit: Verantwortung ist nicht verhandelbar
Wenn ein tatsächliches Versehen passiert, handeln verantwortungsvolle Halter, indem sie die Welpen bestmöglich betreuen und zum Selbstkostenpreis in sorgfältig ausgewählte Hände vermitteln. Der Fokus liegt hier auf dem bestmöglichen Start ins Leben.
Wer jedoch ungeplante Welpen aktiv und kommerziell als Einnahmequelle nutzt, handelt unethisch und tierschutzwidrig. Die TIERSCHUTZ-HUNDEVERORDNUNG stellt klare Anforderungen an die Haltung und Zucht, die solche profitorientierten Aktionen in der Regel ignorieren. Tiere sind fühlende Lebewesen, keine Wirtschaftsgüter. Diese grundlegende ethische Haltung muss jedem Hundekauf zugrunde liegen.
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Text: Kerstin Schröter www.tierspiegel.de
Alle Fotos zu diesem Beitrag: KI generiert mit Gemini