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Über Ventile, Heizstäbe und beheizbare Selbsttränken

Tränkesysteme für Pferde müssen an frostigen Tagen und in eisig kalten Nächten funktionieren.

Längerfristige Ausfälle kann man sich nicht leisten. Allein der Aufwand, wenn man kurzfristig eingreifen muss, um den Versorgungsstandard wieder herzustellen, ist erheblich und kann zu unerwartet Schweiß treibendem Arbeitsaufwand führen.

Je nach Anlage und Installationen wird es folglich durchaus zu problematischen Situationen kommen. Wer je miterlebt hat, wie man eine zugefrorene Wasserleitung auf die Schnelle wieder gangbar machen muss, kann ermessen, wie wichtig ein optimal im Winter funktionierendes Tränkesystem ist.

 

01 2010 Frosttränken CIMG 1332In frostigen Zeiten muss eine Wasserversorgung für Pferde Tag und Nacht gesichert und realisierbar sein.

 Hier eine Übersicht über gängige Tränkesysteme:

 

Frostschutz der Wasserleitung

Eine Wasserleitung lässt sich mit Dämm-Materialien aus einem Gummi- oder Kautschukgemisch oder auch mit Styropor isolieren.

Achtung: Damit schützt man zwar die Wasserleitung, nicht aber die meist zwangsläufig dazu gehörenden Ventile und die Tränkeschalen der Selbsttränke.

Gern genommen werden darum auch so genannte Rohrbegleitheizungen, die um die Wasserleitung gewickelt werden und von der Quelle bis zur Mündung, also bis zu den Schalen der Selbsttränke reichen müssen. Verwendet werden dafür in der Regel Heizkabel mit 230 Volt für Hauptleitungen und 12-Volt-Kabel für den sensiblen ‚Maulbereich’ der Pferde. Gute Erfahrungen hat man übrigens mit Heizbändern gemacht. Sie sind verlegefreundlich, selbstregulierend und stromsparend. Unsere Rückfragen beim Fachhandel haben ergeben, dass diese Bänder ‚gut im Verkauf’ liegen.

Beheizbare Selbsttränken

Sie sind aus Kunststoff oder Gusseisen und mit integrierten Heizelementen ausgestattet. Frostgeschützt werden dabei die Tränkeschalen und das Ventil bis zu zwanzig Grad unter Null. Mit einem Sammeltransformator lassen sich fünfzehn bis sogar zwanzig Tränken ‚anschließen’. Im eigenen Praxistest haben wir damit gute Ergebnisse erzielt.

 

01 2010 Frosttränken DSC 0338Das Wasserheiz-Gerätesystem bietet für Stallanlagen nahezu idealen Frostschutz. Allerdings muss hier ein bisschen tief in die Tasche gegriffen werden.

 

Heizstäbe

Ältere und bis dato unbeheizte Tränken lassen sich mit Heizstäben gut nachrüsten. Dafür gibt es zwei Anwendungsmöglichkeiten: Heizstäbe werden entweder außen um Wasser führende Metallteile gewickelt oder in die Rohrleitungen eingesteckt. Die Heizstäbe werden von einem Trafo erwärmt. Auch mit dieser Methode lassen sich Zuleitungen, Tränkebecken und Ventile gut schützen.

01 2010 Frosttränken DSC 0342Die Ummantelung der Wasserrohre mit Heizkabeln sorgt dafür, dass das Wasser seine ‚flüssige’ Form behält.

Zirkulationsanlagen

Wer geneigt oder in der Lage ist, für den winterlichen Tränkeschutz höhere Beträge aufzuwenden, dem sei eine Feudalvariante empfohlen. Gemeint ist damit der Anschluss eines Wasserheiz-Gerätesystems mit Pumpe. Es funktioniert, weil das Wasser angeheizt wird und in einem Dauer-Kreislauf stets erwärmt zu den Selbsttränken fließt. Angeschlossen an eine 220-Volt-Leitung ist das eine probate Lösung. Ein "Tausender" ist aber dafür schnell ausgegeben.

01 2010 Frosttränken DSC Eine moderne Variante neuzeitlicher Frostschutzbemühungen: Das Einführen eines Heizkabels in das Wasserrohrsystem. Bei sorgfältiger Montage eine praxiserprobt sichere Sache. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: Kerstin Schröter

Textquelle und Fotos mit der freundlichen Genehmigung des Fachredakteurs Heiner Wienkamp