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Doma Vaquera - Das Arbeiten mit der Garrocha

 

Der Vaquero ist allgemein der berittene Rinderhirte Spaniens und vieler seiner Kolonien. Die Doma Vaquero ist damit eine reine Arbeitsreiterei.

Haltung, Reitstil und Lebensführung sind meist von einer dem Spanier sehr männlichen Lebenseinstellung geprägt, die Stolz, Eitelkeit und Wagemut beinhalten. Der Vaqureo reitet einhändig mit Aufrechtem Sitz und nur in den Grundgangarten Schritt und Galopp. Viele Vaqueros und ihre Pferde beherrschen auch recht schwierige Lektionen wie Piaffen, Levaden oder Traversalen. Das Bild des Vaquero wurde in den Letzten Jahren durch zahlreiche Showauftritte spanischer oder quasi- spanischer Reiter im übrigen Europa bekannt, vor allem in Verbindung mit kunstvoller Garrocha - Beherrschung oder mit Flamenco Untermalung.

Der Vaquero trägt einen flachen Filzhut (Sombrero) , eine kurze Jacke (Bolero) ein einfaches weißes Hemd, eine Kurze Weste, eine Schärpe um die hoch geschnitten, ¾ lange Hose. Die „Traje" ist schlicht und in gedeckten Farben. Dazu werden mittelhohe Stiefel oder „Polainas" (Chaps) getragen. Zum Schutz der Beine gegen Dornen und Gestrüpp trägt der Vaquero lederne Beinlinge, den Zahones. Seine Ausrüstung umfasst außerdem Sporen mit weißen Sporenriemen und eine ca. 3,70 m lange Treibe Stange, der Garrocha.

Die Ausrüstung des Pferdes ist der Vaquerosattel, ein mit großer Auflage auf dem Pferderücken. Er wird traditionell mit einen Holzbaum, Strohfüllung und einer Leinentuchunterseite gefertigt. Die Sitzfläche ist mit einem Lammfell überzogen. Die Zäumung besteht aus einer einfachen Kandare, die einhändig geritten wird und einem Stirnriemen mit ledernen Fransen (Frontaleras) oder einem quastenbesetzten Ziergeflecht aus Roßhaar (Mosquero). Beide dienen zur Abwehr von Insekten.

Der Vaquero arbeitet vornehmlich mit den Zuchtrinder der großen Landwirtschaftsbetrieben, welche auch die Kampfstiere hervorbringen. Zum Treiben, Separieren, Einholen oder Abdrängen der oft recht aggressiven Rinder ist die Verwendung eines gut ausgebildeten, ausdauernden Pferdes unerlässlich. Sein Pferd ist meist ein entsprechend gut ausgebildeter Andalusier mit gut entwickeltem Cow Sense oder ein sogenannter Tres Sangres (drei Blüter), ein speziell für die Rinderarbeit gezüchteter Typ aus Englischem Vollblut, Araber und Andalusier. Mitunter kommen auch Kreuzungen aus nur zwei Rassen zum Einsatz. Das Vaqueropferd muss wendig, sensibel, reaktionsschnell, mutig und rittig sein. Über eine hohe Beschleunigung und Cow Sense verfügen. Cow Sense ist ein instinktives Eingehen auf das Verhalten von Rindern. Ein guter Vaquero ist imstande, seine Pferde dahingehend auszubilden.

Text: Nina Radünz

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