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Katzenstrategien für Menschen

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Was wir von unseren Schmusetigern lernen können

„Katzen könnten Lebens- und Überlebensvorbilder für die Zukunft sein", behauptet der Kölner Diplompsychologen und Marktforscher Jens Lönneker, „Sie zeigen uns auf ihre Art, wie wir die Anforderungen des modernen Lebens meistern können." Stimmt genau, denn es gibt eine Menge Verhaltensweisen bei unseren geliebten Samtpfoten, die sich prima in den menschlichen Alltag übernehmen lassen. Man muss nur genau hinsehen.

 

Katzen sind Wellness-Experten

Katzen verbringen bis zu 15 Prozent ihres Wachzustandes mit Körperpflege. Und zwar jeden Tag. Diese Fellpflege ist ein instinktives, angeborenes Verhalten und hilft dem kleinen Raubtier nicht nur, sich immer sauber zu halten, es hält so auch Parasiten von der Haut fern und schützt sich damit im Sommer vor Hitzschlag.

Machen Sie es auch so. Reservieren Sie genügend Zeit für ein genüssliches Bad, eine Bürstenmassage von Kopf bis Fuß, ein neues Make-up oder ungestörte Nagelpflege. Die tägliche „Katzenwäsche" tut nicht nur Ihrer Haut gut und lässt sie stets gepflegt aussehen, Sie streicheln damit auch Ihre Seele und haben eine bessere Ausstrahlung.

 

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Katzen sind Fitnesstrainer

Wenn eine Katze von allein aufwacht, gähnt sie zunächst ausgiebig und beginnt dann, sich zu strecken. Dabei dehnt sie durch präzise und sorgfältige Übungen jeden Muskel. Stretching ist gleichsam eine Erfindung der Katzen.

Und auch für uns Menschen die ideale Methode sich fit zu halten. Denn durch regelmäßige Dehngymnastik wird die Beweglichkeit und Gelenkigkeit verbessert. Die Kondition wird optimiert, das Verletzungsrisiko vermindert und sogar die Psyche wird positiv beeinflusst.

 

 

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Katzen sind Schnäppchenjäger

Katzen sind Schleich- oder Lauerjäger. Sie warten geduldig oder schleichen sich an ihre Beute ran, um sie dann aus kürzester Entfernung anzuspringen. So wird keine unnötige Energie verschwendet.

Machen Sie es genauso. Egal ob Sie ein Paar elegante Schuhe, einen Sportwagen oder einen tollen Liebhaber erbeuten wollen. Bleiben Sie geduldig in Deckung und jagen Sie nur, was genau in Ihr Beuteschema passt. Ergreifen Sie Ihre Chance erst, wenn Sie abschätzen können, dass Sie ihr Ziel auch erreichen. Sollte es mal nicht klappen - macht nix! Sie haben trainiert.

 

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Katzen sind Diplomaten

Katzen haben Erstreviere, in denen andere nichts zu suchen haben, und Streifgebiete, die von allen Katzen genutzt werden. Aber nicht einfach nach Gutdünken. Katzen haben dafür feste Regeln, die in Form von aussagefähigen Kratz- und Duftmarken an den Reviergrenzen angebracht sind. So werden unangenehme Begegnungen und Streitereien vermieden.

Eine schlaue Familie macht es den Katzen nach. 1. Jeder hat ein „Revier", das die anderen nur mit Genehmigung betreten dürfen. Das kann ein Zimmer sein, oder auch nur eine Ecke im Raum. 2. Es gibt Gemeinschaftsräume und für diese gibt es Regeln, an die sich alle halten müssen. Wie die Regeln aussehen bestimmt jede Gemeinschaft selbst. Ein Pinboard stellt eine zusätzliche Erleichterung dar. Jeder kann dort für die anderen Familienmitglieder schnell eine Nachricht hinterlassen. z.B. „Bin mit Charly im Kino" - so wissen alle sofort Bescheid und niemand muss sich unnötige Sorgen machen.

 

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Katzen sind Kommunikationsgenies

Aus Sicherheitsgründen verständigen sich erwachsene Katzen untereinander nicht über Lautgebung, sondern über eine facettenreiche Körpersprache, bei der Mimik, Ohren- und Schwanzhaltung eine große Rolle spielen. Deshalb sind Katzen sehr gute Beobachter.

Davon können wir uns eine gute Scheibe abschneiden. Bevor Sie „blind drauflosreden", sollten Sie sich Ihren Gesprächspartner genau ansehen. An Gesichtsausdruck und Haltung des Kopfes und der Hände lässt sich auch bei uns viel über die momentane Stimmung ablesen. Und manche, überflüssige Bemerkung erübrigt sich von selbst.

 

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Katzen kennen das Geheimnis des Gesundheitsschlafs

Katzen schlafen täglich bis zu 16 Stunden. Die einen sind dämmerungsaktiv und schlafen tagsüber, die anderen schlafen wie ihre Menschen überwiegend nachts. Aber alle machen zwischendurch öfter mal ein Nickerchen.

Das Gleiche sollten wir Menschen tun. „Zu wenig Schlaf macht krank, dumm und dick", behauptet Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley. Sein Tipp: Alles, was abends entspannt, sorgt für einen besseren Schlaf. Aber zwingen Sie sich nicht zum Einschlafen! Wenn Sie unruhig werden und sich im Bett umherwälzen, stehen Sie einfach auf und beschäftigen sich mit etwas Belanglosem, z. B. bügeln oder aufräumen. Und gehen Sie erst ins Bett zurück, wenn Sie sich richtig schläfrig fühlen.

Wichtig: Machen Sie Mittagsschlaf, so oft es geht! Denn der senkt nicht nur das Herzinfarkt-Risiko, sondern sorgt auch für bessere Konzentration und Leistungsfähigkeit. Für die perfekte Erholung sorgt ein Nickerchen von 10 bis 30 Minuten.

Fotos: © M.Groger

Tjalda Saathoff
Über den Autoren Tjalda Saathoff
Dr. Tjalda Saathoff ist als Tochter eines Tierarztes in Esens nicht nur mit Kühen, Hunden, Pferden, Schweinen und einem ganzen Zoo von Kleintieren aufgewachsen, sie hat auch später immer mit Tieren - vor allem Katzen und Pferden - zusammengelebt. ...
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